Welche Voraussetzungen gibt es, damit mein Kind an die Richard-Schirrmann-Schule kommen kann?
Schüler*innen der Richard-Schirrmann-Schule haben einen festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Die Überprüfung und Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs findet entweder schon im Kindergarten oder in der Grundschule statt. Eltern haben jederzeit das Recht, die Überprüfung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs zu beantragen. Ist der Unterstützungsbedarf durch das Schulamt anerkannt, können die Eltern ihr Kind an der Richard-Schirrmann-Schule anmelden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Schulleitung der Richard-Schirrmann-Schule.
Welches Einzugsgebiet hat die Richard-Schirrmann-Schule?
Der Einzugsbereich umfasst die Kommunen Bad Honnef, Eitorf, Hennef, Königswinter, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Windeck sowie Stadtteile von Siegburg und Sank Augustin.
Wie kommt mein Kind zur Schule und wieder nach Hause?
Ihr Kind wird zu Hause vom Schülerspezialverkehr (Kleinbus, Taxi) abgeholt und nach Schulschluss wieder nach Hause gebracht. Schüler*innen der Zweigstelle Siegburg ab der Klasse 5 fahren in der Regel mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Schule. Bei besonderer Gefährdung oder Orientierungslosigkeit von Schüler*innen kommt auch der Schülerspezialverkehr, natürlich nach Rücksprache mit dem Schulträger, durch die RSVG zum Einsatz. Die Kosten übernimmt in jedem Fall der Rhein-Sieg-Kreis als Schulträger.
Welchen Unterricht bekommt mein Kind an der Richard-Schirrmann-Schule?
Grundsätzlich werden die Schüler*innen an der Richard-Schirrmann-Schule nach den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule und der weiterführenden Schulen unterrichtet. So kann ein Kind, das an der Richard-Schirrmann-Schule eingeschult wird, die Schuleingangsphase in einem bis drei Jahren absolvieren und nach der vierten Klasse an eine weiterführende Schule wechseln.
Wie werden die Klassen gebildet?
Die Kinder werden in einem Klassenverband von ungefähr zehn Kindern unterrichtet. Die Zusammensetzung der Klassen richtet sich nach Alter, Geschlecht, Schulbesuchsjahren, schulischen Leistungen und Arbeits- und Sozialverhalten. In der Regel werden die Klassen jahrgangsübergreifend gebildet. Insbesondere bei Schüler*innen, die neu an die Schule wechseln, wird nach den ersten Wochen gemeinsam im Kollegium überlegt, ob schon die passende Lerngruppe gefunden wurde oder ob ein Wechsel sinnvoll wäre.
Lernt mein Kind an der Richard-Schirrmann-Schule überhaupt genug?
Bei uns werden alle Schulfächer unterrichtet. Wenn die Schüler*innen zu uns kommen, bringen sie sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen mit. Fast immer ist es so, dass die Verhaltensauffälligkeiten mit Lernstörungen einhergehen. Daher legen wir zu Beginn der Beschulung den eindeutigen Schwerpunkt auf die Verminderung oder Veränderung von Störungen im Bereich des Verhaltens und der Persönlichkeitsentwicklung. Die Schulfächer dienen uns in dieser Phase vorrangig als „Träger“, um Inhalte im Bereich der Erziehung umzusetzen. Mit Abnahme der Störungen kommt es dann zu einer Bedeutungszunahme der Lerninhalte.
Wie finden die Pausen statt?
Wie an der Grundschule haben die Kinder eine „große Pause“ von 20 Minuten nach den ersten 90 Unterrichtsminuten und eine „kleine Pause“ nach weiteren 90 Minuten. Eine Frühstückspause mit frischem Obst und Gemüse (finanziert durch das EU-Schulobstprogramm) wird in der Regel im Klassenverband vor oder nach der „großen Pause“ angeboten.
Insbesondere in der großen Pause bieten wir ein breites Spektrum an Beschäftigungsalternativen an. Neben dem offenen Spielbereich mit Schulhof und Klettergerüst gibt die Möglichkeit des betreuten Fußballspielens auf dem Soccercourt, einen betreuten Sandkastenbereich mit der Ausleihmöglichkeit von Spielzeug und einer betreuten Pause innerhalb des Schulgebäudes, die nach Rücksprache mit den Lehrer*innen besucht wird.
Wie lange dauert der Unterricht?
Prinzipiell richtet sich die wöchentliche Zahl der Unterrichtsstunden nach den geltenden Vorgaben, die auch für die Grundschulen und weiterführenden Schulen gelten. Die vierte Stunde endet am Standort Hennef-Bröl um 11:15 Uhr, die 5. Stunde um 12:15 Uhr und die 6. Stunde um 13:00 Uhr. Der Stundenplan wird individuell für jedes Kind durch das Klassenteam für jedes Halbjahr festgelegt und richtet sich unter anderem auch nach dem individuellen Förder- und Unterstützungsbedarf des Kindes.
Wie sehen die Zeugnisse aus? Kann man dort sehen, dass es sich um eine Förderschule handelt?
Unsere Schüler*innen bekommen ein Zeugnis, auf dem der Name der Schule, der Förderschwerpunkt und der Bildungsgang ausgewiesen sind. Wie an der Grundschule erhalten die Schülerinnen und Schüler ab Ende der Schuleingangsphase kommentierte Notenzeugnisse. Schüler, die nach dem Bildungsgang Lernen unterrichtet werden, erhalten keine Noten.
Kann mein Kind auch von der Richard-Schirrmann-Schule wieder an eine allgemeine Schule (Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- oder Gesamtschule) wechseln?
Bis auf wenige Einschränkungen besteht das Recht auf inklusive Beschulung. Das meint, dass Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an der allgemeinen Schule gemeinsam unterrichtet werden sollen. Sie als Eltern oder Sorgeberechtigte entscheiden, an welcher Schule Sie ihr Kind anmelden wollen. Falls ihr Kind nicht aufgenommen wird, muss die Schule dafür Gründe benennen.
Gibt es eine Nachmittagsbetreuung an der Richard-Schirrmann-Schule?
Es gibt 3 Gruppen mit jeweils 8 Plätzen in Hennef-Bröl sowie eine Gruppe an der Zweigstelle Siegburg. Die Plätze in den Gruppen sind sehr begehrt. Leider können wir nicht für alle Schülerinnen und Schüler einen Betreuungsplatz vorhalten. Der Schulträger plant bauliche Maßnahmen, damit dieses Angebot ausgebaut werden kann. Weiteres können sie dem Punkt Nachmittagsbetreuung entnehmen.
Wird das Verhalten meines Kindes nicht viel „schlimmer“, wenn es den ganzen Vormittag mit Kindern zusammen ist, die ähnliche Probleme haben?
Diese Sorge erweist sich zum Glück als unbegründet. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder, die zu uns kommen, bereits nach kurzer Zeit eine Verringerung ihrer Auffälligkeiten zeigen. Die vorher hochbelasteten Kinder, die sich in Außenseiterrollen befanden, gehen wieder gerne zur Schule, beginnen wieder mit dem Lernen und wirken allgemein entspannter. Insbesondere die intensive Zuwendung und Ansprache durch uns als Lehrer*innen verbessert bei den Schülerinnen und Schüler die Motivation zum Schulbesuch.